Es war eine filmreife Szene. Wir betreten vorsichtig die neonlicht erleuchtete Küche. Unsere Papiertüte, die wir bei der zusammengefalteten Fahrt im Tricycle wie einen Schatz gehütet haben, unterm Arm stehen wir in der Tür. 2,49€ haben wir bezahlt- für Bananenchips, Toilettenpapier, eine Packung Tofu, Bananen, Taschentücher, Sojamilch und ich weiß nicht, was noch alles.
Dort am Küchentisch sitzt ein für hiesige Verhältnisse großer, breitschultriger Mann mit einem verschmitzen Grinsen im Gesicht. Er bietet uns an, aus einem mindestens einen Meter durchmessenden Topf, voll dampfendem, blütenweißen Reis, zu schöpfen. Dazu stehe ein großer Teller Gemüse bereit.
Kuya Flo sei sein Name und während wir essen und scherzen, lachen und uns, soweit möglich unterhalten, entsteht in diesem Halbdunkel vor meinem geistigen Auge die Illusion eines gutmütig lächelnden Maorikoches, der auf seinen Kochtöpfen auch mal einen flotten Sambarhythmus trommelt, der pfeifend in seinen gemaserten Holzschüsseln geheime, mit viel Humor gewürzte Saucen anrührt...Der beim Widerschein des Feuers, der sich in seinen Lachfalten festhängt, von Runzel zu Runzel springt und sich schließlich in seinen Augen niederlässt, um dort, wen auch immer er beobachtet zu faszinieren, leise vor sich hinsummt. Die gute Seele in der Küche...
(Anmerkung: er ist wirklich Gold wert!! Seitdem er weiß, dass wir Vegetarier sind, macht er sich die Mühe und zaubert jeden Tag einen extra Teller für uns beide...und auch wenn überdurchschnittlich oft Omelette dabei herauskommt, hat er dabei schon oft kreative Höhenflüge gezeigt...das beste, was wir aus seiner Kelle gegessen haben war zweifelsohne ein Salat mit Mangos und Erdnussbutter angemacht....)
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