Was tue ich?

Ich darf, beginnend vom 01.09.2014 elf Monate lang an der Visions of Hope Christian School “Rose of Sharon” auf den Philippinen ein Freiwilliges Soziales Jahr machen.
Die Kinder, die ich dort unterrichten und lieb haben darf, sind ehemalige Straßenkinder im Alter von drei bis sechzeh Jahren.
Als eine von insgesamt 17 Freiwilligen, die ADRA live dieses Jahr in verschiedene Länder entsendet, habe ich nun die Möglichkeit, von meinem Überfluss abzugeben und durch meine Zeit und meine Kraft das Projek zu unterstützen und mitzuhelfen, dass Menschen wieder hoffen können.

Mittwoch, 17. September 2014

Außrordentliche Lehrersitzung

"Rabbit" "Seal" "Lion" "Butterfly" "Cat" schallt es in meinen Ohren.
"Draw!" Mit bestimmter Miene wird mir ein Bleistift und ein DinA3-Löschpapier in die Hand gedrückt. Zu dritt knien wir auf dem Gang vor den Klassenzimmern, wo wir am ersten Tag so herzerweichend begrüßt wurden. Es regnet. Ich meine es regnet wirklich, draußen, vor der Überdachung. Meine abgewinkelten Beine beginnen zu schmerzen, aber es laufen ständig mehr Kinder hinzu. Durch den Regen, in ihren grün-gelben Uniformen, gekrönt von ihren pechschwarzen Haaren, rennen die Mädels mit ihren Schultaschen auf dem Kopf- damit sie nicht nass werden. Sie haben keinen Unterricht, wegen außerordentlicher Lehrersitzung.
Es ist wie in meinen Vorstellungen, die ich als kleines Kind von meinem Leben hatte- nur diesmal echt. Ich kann die Kinder anfassen, mit ihnen reden und manchmal ganz deutlich und schmerzhaft auch spüren, wenn mir eines auf den Fuß tritt, mich unerwartet anspringt, mir versucht die Finger zu verbiegen oder mich aus Versehen beißt.
Und während ich meine Striche auf dem Blatt verteile, damit die Kinder Schmetterlinge, Robben und Pinguine darin sehen, überkommt mich ein tiefes Glücksgefühl. Ja, hier bin ich richtig. 

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